Wirtschaft, Finanzen, Infrastruktur in Panamá

Panamakanal

Weltbekannt und die absolute Haupteiname-Quelle für das Land ist der ca. 82 Kilometer lange Kanal. 2014 besteht dieser nun schon seit über 100 Jahren, die Ideen dazu noch viel länger.

Bereits in den ersten Kolonie-Zeiten bestanden Handelsverbindungen mit gepackten Eseln durch den Regenwald von der Karibik zur Pazifikseite. Mit einer ersten Bauphase ab 1881, über eine zweite Bauphase ab 1894, bis schließlich 1914 der erste Frachter den Kanal passierte, vergingen mehrere Jahrzehnte.



Seit 2007 bis 2016 wurde eine parallele noch größere Erweiterung erstellt, für Schiffe der Superlative (Neopanamax-Klasse) und besserem Wasser-Management.

In jeder Bauphase gab es immer wieder Finanzprobleme und politische Auseinandersetzungen. Bis 1999 wurde der Kanal durch die US Amerikanische Armee bewacht. Danach wurde die Verwaltung von der panamaischen Panamakanal-Behörde übernommen.

Busse, Metro und Taxi

Die typischen bunt bemalten Busse "Diablo Rojo" sieht man vor allem in der Region in und um Panama-City und Colon. Dies sind regelrechte Diskobusse und in der Nacht erleuchten sie in allen möglichen Farben.

Durch das ganze Land fahren vor allem kleine weiße Busse, sie erreichen teilweise sehr schnelle und zügige Geschwindigkeiten und bilden den Haupttranport von Personen. Für wenige Cent und Dollars kann man hier auch weite Strecken zurücklegen. Vielerorts stellt man sich einfach an den Straßenrand und gibt ein Handsignal. Man steigt ein und sagt ein ein lautes "Buenos Dias" dann sind alle glücklich, hören landestypes Musik oder laute lateinamerikan. Dance oder Chart-Musik. Wenn man aussteigen möchte, ruft man laut "Afuera" (hierraus), "Puente" (Brücke), "Esquina" (Einfahrt), "en la Parada", "Caseta" (Haltestelle) oder "La Bomba" (Tankstelle) und dann zahlt man bar in "efectivo" die Cents für die zurückgelegte Strecke. Einen direkten Zeitplan gibt es selten bzw. gar nicht. Sobald die Busse voll sind, starten sie meistens an den Terminals zB. in Panama City Allbrook, Santiago oder David.



Für die größeren Strecken fährt man mit großen Reisebussen zB. von Panamá nach David für 15 Dollar. Auf der halben Strecke in Santiago de Veraguas hält der Bus dann für eine halbe Stunde, dort sind Restaurants und Toiletten. Alle Busse sind klimatisiert, bei vielen werden über größere Strecken die Monitore heruntergeklappt und Filme abgespielt, dabei auch aktuelle Kinofilme. In manchen Bussen wird es jedoch extrem "überklimatisiert" kalt und man sollte sich immer etwas Kleidung dementsrechend mitnehmen. Man sieht in solchen Fällen auch teilweise Panamanós mit Wintermützen und Winterjacken.

Bahn bzw. Züge gibt es im gesamten Land eigentlich nur eine Strecke entlang vom Panama Kanal, diese ist va. für den Güterverkehr.
Ganz neu ist seit 2014 die Metro in der Innenstadt, im 5 min Takt ist damit eine Hauptader durch die Stadt verbunden.

Straßen und Baustellen

Durch das ganze Land zieht sich die große "PanAmericana" von Panama Stadt in Richtung David. Der gesamte Highway wurde in den letzten Jahren immer besser ausgebaut.

Bei vielen normalen Straßen sind teilweise extreme Schlaglöcher vorhanden. Hier wird einem klar, warum viele Geländewagen zB. SUVs, Highlux oder Jeeps kaufen oder mieten.
Andererseits sind aber viele kleinere Landstraßen auch entlang in den Bergen gut und neu ausgebaut. Ohne die Brückenträger durch das Land zu transportieren, werden diese sogar gleich vor Ort gegossen.

In Panama Stadt sollte man immer genügend Zeit einplanen, Stau ist hier alltäglich.

Strom und Wasser

Das Stromnetz in Panama überrascht einem immer wieder. Teilweise fragt man sich, wie es überhaupt möglich ist, aber es funktioniert!

In den Resorts und bei öffentlichen Gebäuden gibt es große Diesel-Aggregatoren die im Falle eines Stromausfalls, mit lautem Getöse anspringen und eine Stromüberbrückung bieten.

Kleine Haushalte mit Licht, Ventilatoren, Fernseher und Kühlschrank bezahlen jedoch nur ca. 2-3 Dollar für Strom im Monat. In den Apartments in Resorts waren es für uns je nach Nutzung der Klimaanlagen ca. 20-40 Dollar pro Monatsabrechnung.

Vor allem in der Region um Penonomé, Coclé sind in den letzten Jahren rießige Windkraftanlagen entstanden, diese sind auf der Fahrt nach Santiago/David nicht zu übersehen. In den Bergregionen in Chiriqui hingegen, produzieren viele Wasserkraftwerke den Strom.

Die Netzpannung in Panama ist mit 110 Volt geringer als in Deutschland (230 V). Man braucht jedoch nur in selten Fällen einen Spannungswandler. Die Frequenz ist 60 Hz, gegenüber der Frequenz in Deutschland mit 50 Hz. Technische Geräte aus Deutschland werden höchstwahrscheinlich nicht beschädigt und funktionieren nur teilweise nicht optimal. Wir hatten in unserer ganzen Zeit bisher nur einen Fall, mit einem Rasierapparat.

Die Steckdosen in Panama sind vom Typ A und B. Die typisch deutschen Geräte mit Stecker C und F passen daher nicht und man benötigt Reisestecker bzw. Adapter.

Autos und Mietwagen

Die Automarken sind vor allem durch den Handel über die Schiffe aus Asien geprägt. So sind Hyundai, Toyota und Kia weit verbreitet.

Von den Mietwagenfirmen sind alle bekannten Marken von Avis, Budget, Hertz bis SIXT vertreten. Über die Websites von SIXT kann man je nach Mitgliedschaft und Versicherungsoptionen einen Mietwagen für 25 Dollar / Tag erhalten. Etwa 50 Dollar muss man für eine Full-Cover (inkl. Versicherungen) für einen guten Mittelklasse Wagen einplanen, zB. Hyundai Elantra.

KFZ-Versicherung

Wir hatten zB. die Vollkasko Versicherung über ein Kreditkarten-Unternehmen genutzt. Eine Haftplicht-Versicherung ist in Panama Pflicht und sollte über das Mietwagen-Unternehmen abgeschlossen werden. Viele Kredidtkarten bieten hier nur Zusatzpacke für die Aufstockung der Haftpflicht an. Auch der Selbstbehald bzw. die Selbstbeteilung im Schadensfall sollte genau beachtet werden. Obwohl wir zB. nicht Unfallverursacher waren und eine Frau aus den USA unseren Mietwagen beschädigt hat, war uns ein Schaden von ca. 200 Dollar am Mietwagen entstanden. Mit einem Selbstbehald von 200 Euro konnte die Versicherung uns leider nicht weiterhelfen. Wir mussten alle Unterlagen, inkl. beglaubigten Polizeibericht selbst bei der Versicherung von der Unfallverursacherin abgeben. Mit zusätzlichen Anwaltskosten von SIXT mit 50 Dollar, vielen Telefonaten und endlosen E-Mails, ist man so als eigentlich Geschädigter in solch einem Fall, dann noch weiter betroffen und nur am Aufklären zwischen den "Departamentos". Nach über einem Jahr und viel Geduld wurden uns dann ca. 180 Dollar zurückerstattet. Damit sollte man sich genau überlegen, wie man sich absichert.

Führerschein und Polizei-Kontrollen

Wer mehrere Monate in Panama bleiben möchte, sollte darauf achten, dass der deutsche Führerschein nur bis zu 3 Monate nach Einreise gültig ist. Was völlig unverständlich ist, aber auch wir wurden bei unterschiedlichen Polizei-Kontrollen dahingehend überprüft.

Wenn man das erste Mal eine Polizei-Atrappe sieht, hält man es noch für einen Scherz. Es ist jedoch vergleichbar mit den "Achtung Radar-Kontrolle" Schildern in Deutschland. Entlang der PanAmericana werden täglich Kontrollen durchgeführt. Gegenüber Deutschland kann in Panama jedoch ein Polizist alleine, mit der Laserpistole, die Schnellfahrer herauswinken.

Internet und Telefonie

Die mobile Erreichbarkeit, das Festnetz und Internet ist in Panama gut ausgebaut. In vielen Städten gibt es Internetcafés und sogar "InternetParaTodos" Hotspots.

Internationale Vorwahl für Panama: +507

Telefon / Mobiltelefon

Um als Tourist und Urlauber die hohen Roaming-Gebühren zu sparen, sollte man sich für günstige Prepaid Angebote entscheiden und zB. über Skype mit Familien und Freunden telefonieren.
Die bekanntesten Unternehmen im ganzen Land für Telekommunikation sind va. Movistar (Telefonica Company = O2), Claro, Digicel und +Movil.

Zum Aufladen der Prepaid Angebote gibt es orangene Automaten zB. am Flughafen oder den Bus-Terminals. Weiterhin gibt es bei vielen Kaufhallen kleine Rubbelkarten zu kaufen, für 2, 5 oder 10 Dollar. Bei Movistar erhält man oft eine Verfünffachung des Betrags und mehrere Freiminuten im gleichen Netz, sowie gute Angebote für mobiles Internet.

Eine typische Info-SMS ist zB. "HOY 300 Minutos MOVISTAR y 5x tu Recarga! Solo Recarga hoy $3 y recibe $15 y adicional 300 Minutos MOVISTAR x 48hrs GRATIS. Solo aplica Plan Promo.Val 15-16mar"

Internet

In den meisten Hotels erhält man als Gast heute Gratis-Zugang zum Internet via WiFi. In ganz Panama wird die LTE-Technik weiter ausgebaut, womit auch extreme mobile Bandbreiten möglich sind. In einem Hotel hatten wir sogar 18Mbit Download und 32Mbit Upload Geschwindigkeiten - der absolute Wahnsinn. In vielen Städten gibt es Internetcafés, auch entlang der Hauptstraßen ist das Netz sehr gut ausgebaut und es gibt teilweise Hotspots mit "InternetParaTodos" ein freies Internet für Alle! In den Reisebussen bei der Strecke zwischen Panama-David hat man somit auch guten Empfang.
Einfache USB Internet-Sticks gibt es zB. von Claro für 15-20 Dollar, hierbei kann man dann Pakete ab 2 Dollar / Tag bis 25 Dollar für 30 Tage kaufen.

Für TV, Internet und Festnetz Pakete gibt es aktuelle Angebote von Claro, CableOnda und Cable & Wireless, welche jetzt sogar in ländlichen Regionen angeboten werden.